Es benötigte Jahre die medizinische Welt davon zu überzeugen, dass Laser-Tattoo-Entfernung die ...
Die mit Abstand am häufigsten praktizierte Entfernungsmethode heutzutage ist die Entfernung mittels Laser. Dabei wird in Sekundenbruchteilen gebündelte Lichtstrahlen auf die Haut geschossen, das die Farbpigmente in kleinere Fragmente zertrümmert, aber das Gewebe unverletzt lässt. Die geschieht, weil das hochenergetische Licht, das für seine Wirksamkeit genau im Absorptionsspektrum der betreffenden Tattoofarbe liegen muss, einen Sprengeffekt auslöst. Die hohe Energie erhitzt die Farbklumpen in kürzester Zeit auf 900 Grad und bringt sie damit zum explodieren. Die dabei entstehenden kleineren Bestandteile werden entweder in tiefere Hautschichten gedrückt, vom Lymphsystem aufgenommen und abtransportiert oder verbleiben weniger sichtbar, weil kleiner, in der Hautschicht liegen, bis die nächste Behandlung sie ggf. erneut zum explodieren bringt und sie abermals kleiner werden.
Es gibt seit mehreren Jahrzehnten verschiedene Arten von Lasergeräten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Viele der Laser sind für die Behandlung von Hautanomalien im Einsatz wie z.B. Besenreiser, Teleangiektasien, Feuermale aber auch Pigmentveränderungen, Altersflecken oder Enthaarungtherapien. Nicht jeder der in der Dermatologie verwendeten Laser ist für Tattooentfernung geeignet. Während die Wellenlänge älterer Geräte (Argonlaser, Rubinlaser, CO2 Laser, etc. …) nur eine oder wenige Farben zuließ, verwendet man heute überwiegend gütegeschaltete YAG Laser, von denen es auch viele sich unterscheidende Arten gibt (Erbium, Alexandit, Pico Sure, …).
Zum besseren Verständnis der immer wieder auch missverständlich verwendeten Begriffe hier eine kurze Erklärung. „YAG“ Laser ist eine Abkürzung für einen mit Neodym ausgestatteten Yttrium-Aluminim-Granat-Laser. Neodym ist ein chemisches Element (Nd) und gehört zu den seltenen Erden. YAG Laser gehört zur Gruppe der Festkörper Laser, dessen Medium aus einem Nedoym Kristall besteht und Wellenlängen von 1064 nm produziert. Die Wellenlängen sind entscheidend dafür, dass die Farben durch die Absorption des Lichts in Schwingungen und dann zum Zerplatzen kommen. Mit 1064 nm (nm = Nanometer) wird z.B. schwarze Farbe beschossen, mit 534 nm rote Farbe und mit 694 nm grüne und blaue Farbe. Die Begriffe „Q-switsch“, „gütegeschaltet“ und „kurzgepulst“ werden identisch verwendet und bedeuten, dass die Wellenlänge von 1064 nm z.B. mittels technischer Hilfsmittel verkürzt wird um auch andere Farben, deren Frequenzen geringer sind, in Schwingungen zu versetzten und schließlich zum Zerplatzten zu bringen. Die überwiegend von Nichtärzten angewandte IPL Blitzlampentechnologie (Intense Pulsed Light) zählt zwar physikalisch nicht zu den Lasern, ist jedoch hinsichtlich der Wirkung, der Risiken und der Nebenwirkungen vergleichbar. Sie wird überwiegend für Haarentfernung verwendet. (1)
Laser ist für die Entfernung von Tattoos nur bedingt geeignet und erfordert jahrelange Erfahrung und viel Fachkenntnis. Für eine korrekte Behandlung müssen viele Parameter des Gerätes in Übereinstimmung gebracht werden.
Die besten Entfernungsergebnisse lassen sich bei der Farbe schwarz erzielen, die schlechtesten (bzw. gar keine) bei gelb. Die größten Schwierigkeiten bereiten bunte Tätowierungen. Oft weiß keiner welche Farben verwendet wurden und woraus sie bestehen. (2)
Die Anzahl der Behandlungen schwankt daher je nach Menge, Qualität der Farbpigmente und der Tiefe in der das Tattoo in der Haut liegt. (3)
Farbumschlag und Pigmentstörungen und sogar Schmerzen nach Laserbehandlung; rechts Detailansicht (5)
„Eine perfekte Entfernung gelingt bei einem Standardtattoo in etwa 50 Prozent der Behandlungen. In ungefähr 30 Prozent kann ein Rest, also ein Schatten der Tätowierung, leicht sichtbar bleiben.“ (12)
Obwohl es auch erfolgreiche Entfernungen mit Laser gibt, verschwindet die Farbe sehr oft auch nach vielen Behandlungen nicht vollständig. Dadurch ergeben sich dann Schatten, die auch durch andere bekannte Methoden nicht mehr entfernt werden können. Nahezu alle wissenschaftliche Quellen empfehlen, dass Laserbehandlungen ausschließlich durch gut ausgebildete, erfahrene Dermatologen vorgenommen werden, die ausreichen Erfahrung im Umgang mit den Lasergeräten haben und profunde klinische Erfahrung in der Laser Tattooentfernung. (13)
Auf den Punkt gebracht hat das Risiko – Nutzen Verhältnis bei der Laserbehandlung Dr. Erich Kasten, Universität Göttingen mit folgender Aussage: „Erstens wissen wir nicht, was in den Farben enthalten ist, zweitens wissen wir nicht, was aus den Inhaltsstoffen der Farben wird, wenn sie mit dem Laser bestrahlt werden.“ Und drittens wisse man nicht, wohin die pulverisierten Farbstoffe im Körper gelangen und was sie dort bewirken. „Das heißt also: Wir haben keine Ahnung über mögliche Nebenwirkungen oder Folgeerkrankungen.“ (14)
Laser entfernt die Tattootinte nicht, er verkleinert die Partikel nur. Sie werden in Lymphen, Leber, Milz und den Blutgefäßen abtransportiert und dort abgelagert. Sie verlassen den Körper nicht, sondern belasten die Organe. (15)
(1) Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft e.V., www.ddl.de)
( 2 ) „Vorsicht vor Vielfarbigen Tattoos“ sl Biedersteiner Kolloquium „Haut und Allergie“,
München, 2006 zitiert aus ÄP DermatologieAllergologie 1/2006 S 11-12
( 3 ) Farbverstärker in Tätowiertinte http://www.medizin24.tv/medizin/dermatologie/337-tattoo-entfernung
( 4) Australien: „Widened and Hypertrophic Scar Healing Treatment & Management“ Author:
Bradon J Wilhelmi, MD; Chief Editor: Joseph A Molnar, MD, PhD, FACS
( 5 ) Skinial Kundendatenbank, 445-2013
( 6 ) miomediChirurgie 8.7.2012
http://www.chirurgie-portal.de/haut-dermatologie/taetowierung-laser-entfernung.html
( 7 ) Dr. rer. nat. Wolfgang Bäumler, Laserspezialist der Universitätsklinik Regensburg in ÄP DermatologieAllergologie 1/2006 S 11-12
(8) Dermatologin Dr. Alder, themenportal myNEWSdesk 2012 www.themenportal.de/gesundheit/Tattoolos-Laserbehandlung-Yael-Adler
(9) Skinial Kundendatenbank 301-2012 / 597-2011 / 89-2012
(10) Kommentar u.a. vom Helmholtz Zentrum, München und mehreren Dermatologen via
OnMedia.de Link: http://www.onmeda.de/g-rat/tattooentfernung-679.html
(11) Presseerklärung der PARA MEDIC UG in Gütersloh vom 2.4.2012 – Einem Produzent von Lasergeräten
(12) Dermatologe Dr. Heiko Grimme „Hautzentrum am Kurpark“ in Stuttgart 15.09.2012 in WELT ONLINE http://www.welt.de/109032744
(13) Tattoo removal by non-professionals – medical and forensic considerations 12.9.2009 – by S. Karsai, G. Krieger, C. Raulin 2009 published in:
Journal compilation of European Academy of Dermatolgoy and Venerology
(14) Dr. Erich Kasten vom Institut für Medizinische Psychologie an der Universität Göttingen,
„Risiken der Tattoo-Entfernung: Wenn die Jugendsünde weg soll“ (DPA)
(15) „The fate of Tattoo Pigments in the Skin“, entnommen aus dem Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Bäumler,
Regensburg anlässlich des BfR Symposiums „First International Conference on Tattoo Safety“ Juni 2013 in Berlin.
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