(Online veröffentlicht am 28. September 2007 von Juie Genser (http://www.naturalnews.com/022073...
Heutzutage weiß kein Tattooträger, mit welcher Farbe er behandelt wurde bzw. was in der Farbe enthalten ist oder woher sie stammt. Meistens weiß das noch nicht einmal der Tätowierer ganz genau. Sicher ist, dass es einige Jahre nach dem Tätowieren praktisch keine Möglichkeit mehr gibt in Erfahrung zu bringen, was für eine Farbe in die Haut injiziert wurde. Dazu kommt noch, dass laut Dr. med. Klaus Hoffmann, Leiter der Abteilung für Ästhetisch Operative Medizin und kosmetische Dermatologie des St. Josef-Hospitals in Bochum jedes Tattoo problematisch ist, denn „ … 60 bis 80 Prozent der eingespritzten Farben landet nicht im Tattoo, sondern irgendwo im Körper. …“ (1). Selten liegen die Sicherheitsdatenblätter gemäß der European Cosmetic Directive für die einzelnen Farben beim Tätowierer vor. Die Behörden kontrollieren wenn überhaupt, dann nur äußerst selten die Einhaltung der Bestimmungen. Das BfR (Bundesamt für Risikobewertung, Deutschland) vermerkt in einer Stellungnahme „Laut einer Studie von Klügl I et al (2010) entwickeln ca. 67% der tätowierten Personen Tattoo-assoziierte Hautprobleme die bei 6% dauerhaft sind.“ (2)
Eine Studie der Universität Northern Arizona hat jüngst festgestellt, dass die Bestandteile und Inhaltsstoffe der Farben verschiedener Hersteller völlig unterschiedliche Zusammensetzungen haben (3). Isabelle CATONI, Dermatologin aus Paris schrieb hierzu am 30.11.2012 in der französischen Zeitschrift HuffPost „Einige asiatische Großhändler verwenden in Ihren Produkten Lacke oder poly-aromatische Wasserstoffe, damit die Farben leuchtender werden.“ Tätowierer stehen nämlich nicht nur im kreativen Wettbewerb zueinander, sondern auch hinsichtlich der Leuchtkraft Ihrer Tattoos. Daher verwenden die meisten Tätowierer ihre eigne „geheime“ Mischung, d.h. ein jeder fertigt seinen eigenen Farbcocktail. Nach der Anfertigung eines Tattoos lässt sich die Zusammensetzung der Tattootinte kaum mehr feststellen.
Die Ergebnisse der laufenden wissenschaftlichen Studien werden aufgrund des Umfangs und der mehrere Jahre dauernden Beobachtungszeiten erst in ein paar Jahren zur Verfügung stehen. (9)
Allerdings kennt man bereits aus vielen klinischen Beobachtungen die Wirkung der Tattootinte auf den menschlichen Organismus. Die Nanopartikel können z. B. in den Blutkreislauf eintreten und zu Funktionsstörungen lebenswichtiger Organe führen. Mehrere Untersuchungen an lebenden und verstorbenen Personen ergab, dass in Lymphknoten tätowierter Menschen teilweise eine Palette bunter Tätowierfarben zu finden war, wobei die Gefäßöffnungen von innen verklebten und die Funktionsfähigkeit der Lymphen dadurch zumindest eingeschränkt sind.
Besonders starke allergische Reaktionen treten bei Personen auf, die z.B. an Schuppenflechte und Vitiligo (Weißfleckenkrankheit) erkrankt sind. Die französische Zulassungsbehörde für Medikamente ANSM in Paris warnte jüngst eindringlich vor dem Auftreten von Juckreiz, Schwellungen sowie Ekzemen nach Kontakt mit metallischen Pigmenten (s.o.)
Allergien treten auch oft in der Form von Nekrosen, Hyperpigmentierung und hypertrophen Narben auf. Der Pariser Dermatologe und Gutachter bei Gericht Dr. Jacques BAZEX ergänzt, dass einige allergische Reaktionen wie z.B. die Granulomatose oder Sarkoidose (entzündliche Erkrankungen von Gefäßen und Organen z.B. Gewebeknötchen in der Lunge) viel später auftreten können. Die Pseudo Lymphome (Lymphknotenvergrößerung) können sich sogar noch 32 Jahre nach der ursprünglichen Tätowierung pathologisch auswirken.
Toxische Farbpigmente können Ekzeme, Schuppenflechten etc. … auslösen. Personen die bereits an diesen Hautkrankheiten erkrankt sind, sollten keine Tattoos stechen lassen, ansonsten können die Beschwerden chronisch werden oder auf andere Organe übertragen werden.
Der renommierte Laserforscher Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Bäumler, Laserspezialist der Universitätsklinik Regensburg stellt weiter fest, „ … Allerdings sind allergische Reaktionen auf die verwendeten Farbstoffe sowie darin enthaltende Verunreinigungen stets möglich. Ebenso können sich Fremdkörpergranulome entwickeln. …“ (10)
Laut Dr. Reinhard Dummer, Dermatologie am Unispital Zürich, können die in Tattoofarben gefundenen polyaromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) Leukämie, Lungen- oder Darmkrebs verursachen. Er warnt davor, dass eine Tätowierung eine Zeitbombe ist, denn der Träger ist den giftigen Chemikalien lebenslang ausgesetzt und man wissen nicht wann die Bombe platzt. Am EADV (European Academy of Dermatologe and Veneroloqy) (11) wurden Fälle von zwei finnischen Patienten vorgestellt auf deren älteren Tätowierungen sich jeweils ein asymmetrisches Melanom (Hautkrebs) entwickelt hatte. Bis heute wurden rund 50 Hautkrebsfälle auf Tattoos beschrieben, Tendenz steigend. Die meisten dieser Melanome entwickeln sich auf dunklen Tätowierungen, weshalb sie oft erst spät erkannt werden.
In ihrer lesenswerten, bahnbrechenden Dissertation zu diesem Thema „Determination and Quantitative Extraction of Red Tattoo Pigments“ hat Eva Engel, Regensburg 2007 (12) die kanzerogene Wirkung von roter Tattoofarbe eindrucksvoll nachgewiesen.
Bisher wenig untersucht sind die Sekundäreffekte einer Tätowierung. Durch den vermehrten Kontakt mit einfachem Reinigungsalkohol (Sterilisation) erhöht man an der behandelten Fläche die Durchlässigkeit der Haut für Chemikalien die dort ungehindert bis in den Blutkreislauf hinein transportiert werden können. Dies kann zu zellulären Mutationen in der Haut führen und Melanome (Hautkrebs) auslösen.
Wissenschaft und Ärzte sind sich einig, dass jeder der Tattoofarbe in seiner Haut trägt, ein großes Risiko für seine eigene Gesundheit eingegangen ist. Es gilt als gesichert, dass auftretende Hautanomalien mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Toxizität der Tattoofarben zurückzuführen ist, zumindest ist dies in der Mehrzahl der Fälle nicht auszuschließen. Nur eine chemische Untersuchung der verwendeten Tattoofarben kann letztendliche Klarheit bringen.
Die dermatologischen Folgen seiner Handlung kann der Träger eines Tattoos allerdings überhaupt nicht abschätzen und das Langfristrisiko wird völlig unterschätzt, bedingt durch gesellschaftliche Banalisierung.
Es ist in jedem Fall zu empfehlen, dass bei einer Tattooentfernung die gesamte toxische Farbe möglichst den Körper verlässt. Aus diesem Grund ist auch die Lasermethode nicht geeignet, da die Farbe im besten Fall nur zerkleinert und im gesamten Körper verteilt wird, in Einzelfällen sogar krebserregende chemische Veränderungen erfährt. Für den Fall, dass bereits allergische Reaktionen oder gar pathologische Veränderungen diagnostizierbar sind, sollte in jedem Fall sofort ein Arzt hinzu gezogen werden der abwägt, ob eine Entfernung des Tattoos vertretbar ist oder besser auf eine Entfernung verzichtet werden sollte.
Forschung und Praxis sind sich einig und bestätigen in immer mehr Studien den Wirkzusammenhang von toxischen Farbbestandteilen, die ursächlich sind für viele Nebenwirkungen der Tattooentfernung. Dennoch sind weitere Langzeitstudien erforderlich, um die komplexen Zusammenhänge besser zu verstehen. Trotz erdrückender Beweislage scheut man sich bis heute davor Konsequenzen zu ziehen.
Warum ist das so? Ein Verantwortlicher einer Gesundheitsbehörde in Deutschland, der nicht genannt werden wollte, verglich die Gefahren, die von Tattoos für die allgemeine Gesundheit ausgehen mit der von Alkohol und dem Rauchen, bei dem man ja schließlich auch längst wisse, wie gefährlich sie für die Gesundheit sind. Auch dort würde von staatlicher Seite nicht wirklich eingeschritten und nur Alibi-Maßnahmen ergriffen. Immerhin handelt es sich bei der Tätowierung längst um ein gesellschaftlich akzeptiertes Massenphänomen und dagegen anzugehen sei unpopulär und daher kaum mehr möglich.
Die weitere Verbreitung von natürlichen Tattooentfernungsmethoden, werden die Gefahren, die von der Verwendung von Lasergräten zur Tattooentfernung für den Körper ausgehen, weiter eindämmen. Dazu wird die Skinial Methode, aber auch anderer natürlicher Methoden, die sich sicher in den nächsten Jahren noch entwickeln werden, beitragen.
(1) Interview mit Dr. med. Klaus Hoffmann, Leiter der Abteilung für Ästhetisch Operative Medizin und kosmetische Dermatologie des St. Josef-Hospitals in Bochum in „Spiegel Online“ am 2.8.2013
(2) „Nickel in Tätowiermitteln kann Allergien auslösen“ Stellungnahme Nr. 012/2013 des BfR (Bundesamtes für Risikobewertung) vom 25. Oktober 2012
(3) Emma MORRIS, „Is Tattoo Ink Safe?“, BioED Online 2012
(4) Veröffentlichung des Public Health, England, London 10.2012
(5) Anne Marie Helmenstine, PH.D., Tattoo Ink Carrier Chemistry, About.com
(6) Workshop über « technical/sicientific and regulatory issues on the safety of tattoos, body piercing and of regulated practices » Europäische Gemeinschaft, 2003
(7) Zitat aus der Stellungnahme Nr. 012/2013 des Bfr vom 25. Oktober 2012 „ Nickel in Tätowierungen kann Allergien auslösen“ in dem auf folgende Studien Bezug genommen wird: Beatrice Bocca, Bioelements and Health Unit, Italian Ministry for Health, Roma „Heavy metasl in tattoo inks
(8) Forte G, Petrucci F, Bocca B (2008) Metall allergens of growing significance; epidemiology, immunotoxicology, strategies for testing and prevention. Inflammation & Allergy – Drug Targets 7, 1145 – 162; und Dänische EPA (2012) Chemical substances in tattoo ink. http://www.mst.dk/Publikationer/Publications/2012/June/978-87-92779-87-8.htm
(9) Linda M. Katz, M.D., M.P.H. Director, Office of Cosmetic and Colors U.S. Food and Drug Administation in “Regulations of Tattoo Inks in the US”, 2013
(10) Prof. Dr. rer. nat. Wolfgang Bäumler, Laserspezialist der universitätsklinik Regensburg in Biedersteiner Kolloquium „Haut und Allergie“, München, 2006 zitiert aus ÄP DermatologieAllergologie 1/2006 S 11-12
(11) European Academy of Dermatologe and Veneroloqy) (tt) – Kluger N et al. Melanoma on tattoos: two cases from Finland. P 441, EADV 2013 in Istanbul
(12) TATTOO PIGMENTS IN SKIN: Determination and Quantitative Extraction of Red Tattoo Pigments, Dissertation University Regensburg, Institut for Organic Chemistry von Eva Engel, 2007 (Prof. Dr. B. König) Link: http://d-nb.info/989763633/34
(13) „Tattooing, inks & cancer: Facts and Controversies“ Nicolas Kluger, University of Helsinki, Department of Dermatology, Allergologiy and Venereology Skin and allergy Hospital HYKS, Helsinki
(Online veröffentlicht am 28. September 2007 von Juie Genser (http://www.naturalnews.com/022073...
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